Chufli: Natursüßes Frühstück aus Erdmandeln
In der Theorie hatten die Engländer ja recht: A good breakfast is a good start to the day – mit einem guten Frühstück beginnt der Tag gleich viel besser. In der Praxis haben sich fette Würstchen, gebratener Speck und weisse Bohnen in Tomatensauce aber nicht gerade als optimale Quelle für frühes Wohlbefinden erwiesen. Und so ist der Markt für Frühstücksgerichte bis heute einer der innovativsten und hartumkämpftesten geblieben, lockt praktisch täglich mit neuen Produkten. Von Cornflakes bis Branflakes, von Müsli bis Crüsli, von hunderten verschiedener Brotsorten zu Kleien, Schleimen und dickflüssigen Getränken in denen ein halber Obst- und Gemüsekorb verarbeitet zu sein scheint. Seit kurzem hat nun auch die kleine Firma Govinda Naturkost aus Birkenfeld dem bereits unüberblickbaren Sortiment eine eigene Kreation hinzugefügt: Chufli, ein Frühstück auf der Basis von Erdmandeln, das schnell zuzubereiten, vollwertig, gut verträglich und außerdem wohlschmeckend sein soll. Doch was ist wirklich dran?
Leckeres vom Erdmandelspezalisten
Für Govinda ist Chufli nicht das erste Erdmandelprodukt. So bietet man neben säckchenweise abgepackten „Erdmandeln Naturell“ sowie einer gemahlenen Variante auch eine Erdmandelpaste, Erdmandelplättchen, Erdmandel-Chips und eine Erdmandel-Schoko-Creme mit dem humorvollen Namen Chufella an. Bei Chufli handelt es sich derweil um eine Kombination aus getrockneten Früchten (Äpfeln, Feigen, und Aprikosen), die mit Quinoa-Kleie, Teff-Flocken, Hanfsamen, Sonnenblumenkernen, Buchweizenflocken und, natürlich, geschroteten Erdmandeln vermischt wurden. Die Vorteile der Zutatenliste liegt auf der Hand: Chufli enthält kein Getreide und ist komplett glutenfrei. Zucker wurde nicht zugesetzt, das Gericht kommt komplett mit der natürlichen Süße der Früchte aus und lediglich ein wenig Zimt. Und schließlich handelt es sich bei Chufli um eine äußerst ballaststoffreiche Speise, was bedeutet, dass es beispielsweise bei einer Diät wunderbar als Sattmacher funktioniert – aber nur, wie man in der Praxis schnell feststellt, wenn man mehr als die vom Hersteller angegebenen vier Esslöffel davon nimmt.
Spanisches Kulturgut
Manchem Spanien-Urlauber wird sich das Geheimnis hinter Chufli recht schnell erschliessen. Für andere hingegen bleibt es zunächst ein Exot im Einzelhandelsregal. Vielleicht lohnt sich deshalb an dieser Stelle ein kurzer Exkurs in den Bestandteil, der Chufli zu seinem Namen verholfen hat: Der Erdmandel, auf Spanisch Chufa, ein lange ausschließlich lokales, vor allem um Valencia angebautes Produkt, das inzwischen rasch international an Beliebtheit gewinnt. Gegessen werden dabei die rundlichen Verdickungen der unterirdischen Ausläufer der Pflanze, deren Geschmack in rohem Zustand leicht an Erdnüsse oder eben Mandeln erinnert. Chufli ist dabei durchaus nicht das erste Lebensmittel, was aus Chufas produziert wird. In den Hauptanbaugebieten der Erdmandel hat sich eine ganz besondere Spezialität herausgebildet: Die Erdmandelmilch, im Original Horchata de Chufa. Dabei handelt es sich um mit Wasser und Zucker (oder auch Honig) versetztes Erdmandelmehl. Klingt zunächst nicht besonders appetitlich, ist aber, wovon ich mich an einem ganz besonders heißen Tag auf Mallorca auf der Terasse einer kleinen Bäckerei überzeugen konnte, ein ganz wunderbares, wenngleich auch recht süßes, Sommergetränk, das man pur oder mit dazu servierten Gebäckstücken geniessen kann. Darauf ist man in Spanien zurecht stolz und wertschätzt die Erdmandel fast ebenso als Kulturgut wie in Japan den Reis.
Chufli als angenehme Alternative
Im Grunde genommen wird Chufli ganz ähnlich wie eine Horchata de Chufa hergestellt: Man nehme ein paar Esslöffel davon und füge ausreichend warmes oder kaltes Wasser hinzu – fertig. Govinda empfiehlt außerdem, noch eine Banane zur Süßung hineinzudrücken, was dem Gericht tatsächlich noch mehr Geschmack und Dicke verleiht – wer schon einmal Joghurt mit Tzampa gegessen hat, hat eine vage Vorstellung davon, wie Chufli schmeckt. Dabei lassen sich eine Menge verschiedener Chufli-Varianten erfinden. Auf dem Green Gladiatrix Blog beispielsweise findet sich ein Chufli-Rezept mit Mandelmilch, Vanille, Schokolade und vielen frischen Früchten – keine Frage, eine ganz großartige, wenngleich natürlich nicht mehr ganz so linientreue Alternative. Doch ganz egal mit welchen Zutaten man das Gericht verfeinert, mit Chufli ist Govinda tatsächlich eine mehr als angenehme Frühstücksalternative gelungen – das werden auch die auf ihre Würstchen und Bohnen stolzen Engländer neidlos anerkennen müssen.
verfasst von witte sabine on 15/06/2014
Ich habe mir das Erdmandelfrühstück von Govinda im Naturkostladen gekauft.
Konnte dem Geschmack nichts abgewinnen, da es schon beim Aufgießen mit dem heißen Wasser nach verbrannten Reis roch und auch danach schmeckte. Diesen Geschmack hatte ich lange danach noch im Mund. Auf meine E Mail Anfrage an die Firma habe ich keine Antwort erhalten.
Schade für mich, werde dieses Produkt wohl entsorgen und auch weitere dieser Firma nicht erwerben.